Das moralische Dilemma von Bluesky

Bluesky steckt schon seit einiger Zeit in einem moralischen Dilemma fest. Dieses Dilemma ist die Frage, inwieweit sich Bluesky lediglich als technischer Anbieter und Entwickler eines Protokolls sieht und Menschen Tools in die Hand geben will, mit denen sie eine diskriminierungsfreie Socialmedia Erfahrung und nicht-toxische Umgebung für sich generieren können. Oder ob sie darüber hinaus anerkennen, sich in ihrer Funktion als betreuendes Team einer Socialmedia Plattform nicht auf eine neutrale Position zurückziehen zu können.

Jay Graber beschreibt in dem obigen Talk nicht nur die technischen Tools, die sie anbieten, sondern antwortet auf die Nachfrage nach dem Umgang mit Toxizität, dass der "Bluesky Moderationservice die Parameter für den Diskurs in der App" und "Richtlinien gegen Belästung" festlege. Mit dieser Aussage hat sich Jay Graber festgelegt, über die reine Programmierung des Protokolls hinaus auch als Anbieter mit Verantwortung wirksam zu sein. Bei all den Problemen, die sich aus der Frage dezentraler Moderation ergeben und die ich in den nächsten Tagen etwas näher beleuchten will, ist das zumindest der verbindliche Anspruch, an dem sich Bluesky messen lassen muss.